Sonntag, 29. Juli 2007

Die Heimreise in die Staate... nach Korea

Time to say goodbye!

Auch wenn mein Bruder es nicht bemerkt hat, so hatte ich doch eine Träne in den Augen, als es für mich hieß, wieder abzureisen...

Da er in die Arbeit mußte, hatte ich den Weg zurück nach Osaka zum Flughafen im Alleingang zu meistern. Zur Sicherheit sind wir ja aber den Weg zum Bahnhof am Tag zuvor gemeinsam gelaufen und hatten die Tickets für mich bereits gekauft.

Tatsächlich gelang es mir ohne große Komplikationen, wieder zum richtigen Flughafen zur richtigen Zeit zu kommen! Aus Freude darüber habe ich erst einmal ein paar Photos gemacht...









Doch der nächste Schrecken ließ nicht lange auf sich warten...

Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle hatte ich noch eine Stunde Wartezeit auf meinen Flug (ich habe mir ein gewisses Zeitfenster zur Sicherheit gelassen). Wie ich so vor dem Gate saß und aus dem Fenster sah, geriet mir jemand ins Blickfeld, der abermals direkt auf mich zusteuerte (das scheint eine Gewohnheit zu werden). Als ich genauer hinsah und aus meinen Tagträumen zurückkehrte, erkannte ich eine Frau mittleren Alters in Uniform mit jeweils 4 goldenen Streifen an Schultern und Ärmeln: offensichtlich also Pilotin. Sie sprach mich (auf Englisch) an, ob ich die Durchsage eben gehört hätte. Als ich verneint habe, begann sie, mir zu erklären, daß am Cockpitfenster des Flugzeugs leider technische Schwierigkeiten aufgetreten seien, da es nicht vollkommen dicht sei. Daher verzögere sich mein Rückflug auf unbestimmte Zeit und sie versuchte alle Passagiere, die die Meldung nicht gehört hatten, darüber zu informieren.

Schock!

...

...

...

Doch wie ich sie in meinem Bann so ansah, fiel mir ein weiteres Detail ihrer Uniform auf. Ein klitzekleiner Button in der Nähe des Kragens, auf dem "KLM" zu lesen war. Hmm... Die Gesellschaft, bei der ich meinen Flug gebucht hatte, lautete doch aber auf den Namen "Korean Air"!? Haben die ein Joint-Venture?

Ich fragte nach, nur um sicher zu gehen: Ob sie von KLM sei? - Ja. - Ob sie nach Korea flöge? - Nein.

Ahaaa!

Warum ich das denn wissen wolle, denn schließlich würde sich ja nur mein Heimflug in die Staaten verzögern...

Pause, Pause, Pause.

Ich entgegnete ihr, daß ich doch gar nicht in die Staaten will und außerdem bin ich kein Ami!? Daraufhin lachte sie, entschuldigte sich und hielt auf die nächsten amerikanisch aussehenden Paxe zu. (Jetzt werde ich also sogar schon von Amis für einen Ami gehalten. Ich sollte meine Übersiedlung dorthin schonmal planen!)

Mein Flug startete wie vorgesehen...


In Korea gelandet, ergab sich natürlich die nächste Frage. Wie komme ich zurück ins Appartment? Ich bin einfach mal aus der Ankunftshalle herausgestiefelt, irgendwo wird der Bus ja auch wieder abfahren, nachdem ich mit ebensolchem zuvor am 김해 공항 (Gimhae Gonghang = Flughafen Gimhae) in Busan angekommen war.



Direkt am Ausgang fand ich auch die entsprechenden Haltestellen und nahm auf einer der Bänke Platz.



Jedoch nicht unbemerkt von einer der umstehenden Personen, die auch direkt auf mich zuhielt (Seufz! Jetzt auch noch hier...). Er setzte sich neben mich und sprach mit mir in gebrochenem Englisch:

- Wo ich hinwolle?
- Nach Pohang.
- Wieso Pohang?
- Weil ich dort am Postech bin.
- Wie ich dorthinkommen will?
- (Eine seltsame Frage, sitze ich doch gerade an der Bushaltestelle!?) Mit dem Bus.
- Warum ich nicht ein Taxi nehme?
- Weil mir das zu teuer ist. (Die Busfahrt kostet insgesamt 11.700 Won, also etwas um die 10 Euro... wohlgemerkt, für etwa 130 Kilometer!)
- Aber das Taxi ist doch nicht teuer! Er würde mich fahren, schließlich ist er Taxifahrer!
- Wieso? Wieviel kostet ein Taxi bis nach Pohang?
- Nur etwa 100 Dollar!
- Das ist zuviel, das kann ich mir nicht leisten.
- Aber ich sei doch Professor! Da kann man sich das leisten...
- Häh? Nö. Ich bin Student.
- Wie alt ich sei?
- 25.
- (Gelächter. Steht auf und geht.)

Das soll jetzt vermutlich mein Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein stärken...?! Mann, ich weiß, daß ich nicht mehr viele Haare habe!!! Aber laßt Euch eins sagen: Kahlköpfige Männer sind männliche Männer! Pah!

Gefangen in Nagoya

Die Reise durch Nagoya war vorüber (aber nicht ohne zuvor die goldenen Arkaden zu besuchen und einen Teriyaki Burger zu verzehren - der wäre mal was für die Asia-Wochen in D!)... nun hieß es den Rückweg mit dem Shinkanzen anzutreten und für mich bereits die Tickets für die Reise zurück nach Korea zu besorgen.

Da die Verwendung einer deutschen Kreditkarte (MasterCard, VISA, etc.) irgendwie ausgeschlossen ist in Japan (Weltweites Zahlungsmittel?!? Wie war das???), da die dortigen Banken und Behörden wohl Angst im Dunkeln... äh... vor Geldwäsche haben und der Einsatz einer einheimischen Karte auch nicht immer ohne weiteres möglich ist (da ruft schonmal die Bank an und fragt, was man denn da überhaupt zu kaufen gedenkt... und wehe das neue Auto hat eine Farbe, die dem "Präsidenten" der Bank nicht gefällt!), begaben wir uns auf die Suche nach einem Geldautomaten, der die Bankkarte meines Bruders ohne Murren annimmt, da wir nicht mehr über genügend Bargeld verfügten für die Tickets.

Zunächst versuchten wir es an einem Geldautomaten am Bahnhof. Dieser akzeptierte die Karte meines Bruders schlichtweg nicht. Gut. Äh, schlecht. Aber es gibt ja noch die örtliche Post, die haben auch Geldautomaten und nehmen schliesslich jede Karte an. (Dummerweise sind wir auf dem Weg zum Bahnhof bereits an der Post vorbeigelaufen und durften die 10 Minuten dorthin erneut zurücklegen.) In den Geschäftsräumen der Post zum Automaten gestiefelt, Karte rein, Karte raus, Hä?, Karte rein, Karte raus, Wie?, Karte rein, Karte raus... Auch diese Automaten akzeptieren die Karte auf einmal nicht mehr! (Das Konto IST gedeckt!)

Ein verzweifelter Anruf bei der Bank brachte die Erkenntnis: wie kann mein Bruder aber auch nur auf solche Ideen kommen! Also das fiele einem normalen Menschen ja auch nie im Leben ein! Tstststs... Wirklich! Also sowas... Da wollte er doch tatsächlich an einem Sonntag nach 1600h Geld von einem anderen Automaten als seiner Heimatbank abheben! Unglaublich! Wer würde sowas schon wollen! (So ähnlich lautete wohl der Text der angerufenen Bankangestellten...)

Da standen wir nun ohne Geld. Handzurrende Begleitung hätte sogar noch genügend finanzielle Mittel gehabt, um meinem Bruder und mir die Fahrt zu seiner Wohnung zu bezahlen, allerdings mußten wir noch meine Tickets für die morgige Rückreise besorgen... natürlich, jeder würde nun sagen, geht halt zur Bank von Deinem Bruder! Richtig. Nur leider gibt es keine Filiale in Nagoya, da es sich um eine Dorfbank handelt, die lediglich in Yokohama Niederlassungen besitzt (mein Bruder wurde genötigt bei dieser Bank sein Gehaltskonto zu eröffnen).

Okay, nun wird garantiert entgegnet, wir sollten halt die Tickets nach Yokohama mit dem Geld handzurrender Begleitung besorgen und in Yokohama Geld abheben, um die Fahrscheine für Morgen zu kaufen. Gute Idee! Einziger Haken: bis wir zurück in Yokohama gewesen wären, hätten die Dorfbank und die Fahrkartenschalter geschlossen! (Und "geschlossen" heißt auch, daß alle Automaten außer Betrieb und verschlossen sind!)

Mit anderen Worten: HIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILFEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!

Gefangen in Japan, keine Chance auf eine Rückkehr. Den Flug umzubuchen war ausgeschlossen, da es sich um ein vergünstigtes Angebot gehandelt hatte (alles andere war unbezahlbar, schließlich ist Juli / August ja Urlaubssaison).

Ob dieser verzweifelten Lage dachten wir natürlich gemeinsam über eine Lösung nach. Mein Bruder war der Auffassung, wir sollten es noch am Automaten in einem Supermarkt versuchen, die nehmen fast alle Karten an. Diese Meinung wurde jedoch von handzurrender Begleitung abgeblockt, bis ihr eine geniale Idee kam: wir gehen zur Polizei!

Mein Bruder und ich tauschten einen jener vielsagenden Blicke aus, konnten handzurrende Begleitung jedoch nicht mehr von ihrem Vorhaben abbringen. (Mir wurde erklärt, daß man in Japan immerzu wegen jeder Kleinigkeit zur Polizei rennt. Zur Verbrechensbekämpfung ist die japanische Polizei in Ermangelung von jeglichen Schusswaffen oder Stöcken, denn diese sind ja viel zu gefährlich, wohl auch nicht sonderlich geeignet...) Die Polizisten am Bahnhof (zu dem wir wieder zurückstiefeln mußten) waren der Meinung, es sei wohl das Beste, zur Post zu gehen oder in einen Supermarkt, denn die nehmen ja fast jede Karte! (Hm... déjà écouté?!?)

Wir begaben uns also auf den Weg zum Supermarkt, jedoch nicht ohne eine kurze Unterbrechung. Handzurrende Begleitung (Kann man das eigentlich abkürzen? Etwa durch "HFE", "hand frapping escort"?) fragte einen vorbeikommenden Polizisten nach einem Supermarkt, obwohl sich unser Ziel bereits in Sichtweite befand...

Das Ende vom Lied erklärt sich von alleine, wenn ich Euch sage, daß ich meinen Blog momentan vom Büro in Korea aus aktualisiere...

Toyota Museum

Der Weg war weit, der Weg war beschwerlich, vor allem, wo doch keiner von uns Japanisch kann... halt! Moment! Handzurrende Begleitung ist doch Japanerin und mein Bruder bemächtigt sich der Sprache zunehmends!?! Warum war es dann nur so schwer, den richtigen Weg zur richtigen U-Bahn-Haltestelle und die richtige Linie zum nächsten Objekt der Besichtigungsbegierde zu nehmen?

Während meinem Bruder die Verzweiflung, handzurrender Begleitung die angestrengte Ratlosigkeit und mir ein Blick in weite, weite Ferne (Tilt!) ins Gesicht geschrieben standen, kam ein Japaner des Weges. Genauer gesagt, stürmte er direkt auf uns zu (ich fühlte mich furchtbar an den Zwischenfall im Shinkanzen erinnert (ein Posting zuvor...)). Kurz vor uns machte er halt und versuchte uns armen Touristen zu helfen, woraufhin ihm handzurrende Begleitung und mein Bruder klarzumachen versuchten, daß sie beide des japanischen mächtig sind (und es sich wohl eher um einen dieser klassischen, harmlosen Pärchendispute handelt: "Da lang!" - "Nein, da lang!" - "Warum da lang?" - "Weil Du da lang willst!" - Manches ist einfach wirklich kulturell universell...)

Schließlich kam auch noch der U-Bahn-Haltestellen-Aufsichtsofficer-vom-Dienst (wie nennt man die?) aus seinem Kabinchen heraus, schlenderte drei, vier Runden um uns herum, bis er sich ein Bild von der Situation in seiner U-Bahn-Haltestelle gemacht hat, ging zurück in seine Kabine (gab wohl kurz per Funk noch durch, daß er einen "drei-sechsundfünfzig" an seiner Haltestelle hat - Auszug aus der offiziellen U-Bahn-Haltestellen-Officer-Situations-Code-Tabelle: Code 356 "Pärchen, bestehend aus Japanerin und Gaijin, hilf- und ahnungslos in verdächtiger Begleitung (Bruder) an der U-Bahn-Haltestelle gefangen) und brachte uns daraufhin den U-Bahn-Fahrplan in Faltblattausführung. (Naja, wir standen direkt vor dem riesigen Fahrplan an der Haltestelle...)

Doch ich nutzte die Zeit, wenigstens noch einen Schnappschuß von einem der interessantesten Blumentopfgestelle, an einem noch interessanteren Ort zu machen...



Wir schafften es doch noch, das Toyota Museum zu erreichen. Toyota? Der mit den Autos? Genau der Toyota! Doch, wie es für asiatische Firmen scheinbar üblich ist (siehe Der Fall Möhrchen, und ähnliches in Bezug auf Unternehmen habe ich auch hier in Korea ausmachen können) hat Toyota mit allem anderem angefangen, als mit Autos... seine Errungenschaft waren vollautomatisierte Webstühle und Maschinen zur Baumwollverarbeitung!

Und in diesem Haus fing das Imperium mit einem Zeichenbrett an...



... der Erfolg bescherte ihm bereits nach ein paar Jahren einen Anbau im "Garten" des zuvor gezeigten Hauses.



Der Erzählung nach hatte Toyota eine der halbautomatischen Webmaschinen eines deutschen auf einem Schiff mitreisenden Handelsvertreters gesehen und wollte ebenfalls eine solche Maschine haben. Das war der Beginn inniger japanisch-deutscher Handelsbeziehungen, die für beide Seiten so weitreichend waren, daß uns an diesem Punkt eine Frage durch den Kopf ging: "Was stand nochmal in den achso tollen deutschen Geschichtsbüchern über die Allianz Japan und Deutschland im WK II?!?" Richtig. Eigentlich nichts... könnten wirtschaftliche Gründe wohl hauptsächlich zugegen gewesen sein?

Die geschichtliche Entwicklung des Unternehmens konnten wir im Museum betrachten, daher an dieser Stelle einfach wieder ein paar Impressionen:















Beim Anblick dieser Maschinerie gerieten die Neurotransmitter handzurrender Begleitung wieder in Bewegung... "Musik! Musik!"



Tja, und wenn ein Unternehmen so richtig boomt, dann erhöhen sich die Nettoinvestitionen und es expandiert. Doch warum sollte man das Kerngeschäft um naheliegende Geschäftsfelder erweitern? Das wäre zu einfach... (gewissermaßen ist es eine geniale Eigenschaft der asiatischen Unternehmen: selbst im Falle des Versagens eines Geschäftszweiges, sei es durch globale Probleme der Sparte, Versagen der Firmenpolitik oder Katastrophen, existieren noch davon vollkommen unabhängige Geschäftsbereiche, sodaß das Unternehmen praktisch nicht unterzukriegen ist!) Kurzum, Toyota fing an, das zu bauen, wofür man ihn in Europa kennt: Automobile.

Es ist schon beeindruckend, wie mit einem Holzmodell als Grundlage das Metall der Karosserie in Handarbeit so bearbeitet werden kann, ...



... daß es danach auf einem Gestell montiert wird und am Ende ...



... ein solches Aussehen bekommt!





Aber die Tour war noch lange nicht vorbei, auch wenn wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit leider nicht mehr alles sehen konnten. (Museen machen sehr früh zu, also meist zwischen 1600h und 1700h, denn dann wird es ja dunkel und gefährlich... laut einer Erzählung meines Bruders geht man auch mittags oder nachmittags ins Kino, die letzten Filme (für die Mutigen oder Lebensmüden) laufen wohl bis 2000h!)









Dieses futuristische Vehikel ist aus einer Designstudie über zukünftige Krankenfahrstühle entstanden. Tatsächlich entspricht es mit seinem Anblick und dem Eindruck von High-Tech vielleicht eher den Erwartungen an dieses fremde Land, die man im alltäglichen Leben (vergeblich) zu erfüllen sucht...









Dieser nette Roboter hat uns auf Knopfdruck einmal eine Karosserie zusammengebaut und verschweißt (natürlich nicht wirklich, der Schweißvorgang wurde durch rote LEDs angedeutet). Unser Erstaunen über die volle Funktionstüchtigkeit sämtlicher Maschinerie im Museum war nicht gering. Denn alle ausgestellten Gerätschaften waren voll einsatzbereit und entsprachen teilweise aktuellen Produktionslinien. In deutschen Firmenmuseen und -ausstellungen bekommt man zumeist doch nur ein paar Bildchen auf einem hübschen Plakat zu sehen, wie etwas sein könnte...



Tatsächlich hat einer der im Museum Beschäftigten extra für uns im Vorführraum die Eisenpresse angeworfen, um uns Zylinderpleuel in Echtzeit herzustellen! (In der Tat werden die Motorenteile gepresst und nicht gegossen! Ingenieure mögen nun ein "Ooh!" von sich geben.) Eine solche Presse (nicht die für uns verwendete) ist hier zu sehen. Man beachte das klitzekleine Schwungrad. Die Erschütterungen beim Betrieb der Maschine waren durch die gesamte Halle zu SPÜREN!



Hier einmal die zugehörigen Rohlinge und Formen für die Presse, ...



... sowie das fertige Produkt.



Auch in den anderen Ausstellungsräumen wurden wir vielfach angesprochen, die Maschinen wurden eingeschaltet und es wurde mit Händen und Füßen versucht zu erklären, was wir gerade sehen (so etwa einen vollautomatischen, auf einem Luftstrom basierenden Fadenrückholer für High-Tech-Webstühle aus dem Hause Toyota).

Leider wurde just in diesem Moment der Betrachtung der gewaltigen Metallpresse auch schon die Musik eines uns allen wohlbekannten rosaroten Raubtieres eingespielt und wir begaben uns in Richtung Ausgang.

Nagoya Castle

Laaaaaaaaange ist es her, daß ein neuer Post auf meinem Blog erschien. Zwischenzeitlich hatte ich aber tatsächlich etwas zu tun und war auch noch im Kurzurlaub auf einer herrlichen Insel vor der koreanischen Küste... aber dazu später!

Zunächst folgt wieder ein kultureller Part bei unserer Tour durch Nagoya, genauer: Nagoya Castle (man erinnere sich an den Song der Gaijin Boys...)

Das Schloß wurde in WK II leider zerstört, sodaß es sich hierbei um eine (nicht weniger eindrucksvolle) Nachbildung handelt.





Dieser Fisch... Drache... Meerjungfrau-Löwe? ... Kurzes Nachfragen bei handzurrender Begleitung. Dieser Delphin ist das Stadtsymbol von Nagoya und insofern auch überall anzutreffen.



Bei Uncle McScrooge wäre diese Badewanne anstelle mit Steinen sicherlich mit Münzen gefüllt, zumindest nehme ich an, daß es sich um eine Wanne handelt. Man möge mir meine Unwissenheit verzeihen.



So oder so änhlich muß Nagoya wohl früher ausgesehen haben. Man beachte auch hier wieder die stadtplanerischen Künste (wie sie zuvor schon in einem koreanischen Museum zu sehen waren). Davon ist heutzutage allerdings irgendwie nichts übriggeblieben! Alle von mir bisher besuchten Städte in Korea und dem Anschein nach auch in Japan sind heutzutage schlichtweg vollkommen willkürlich gewachsen.



Nun dürften Biologen- / Biologinnenherzen höher schlagen!





















Wir können schon froh sein, daß Mutter Natur all diese "kleinen", putzigen Krabbler nicht ein wenig größer skaliert hat... oder um es mit den Worten der Starship Troopers zu sagen: "Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuugs!!!!!!"

Die ausgestellten Originalschwertchen sind trotz ihres Alters in einem unglaublichen Zustand! Dabei darf man nicht an die verrosteten und zerbröselten Ritterschwerter in Europa denken...





O-Ton BigAl beim Anblick dieser Nachbildung eines Arbeitszimmers: "Aha! Daher kommt wohl die auch heute noch verbreitete Angewohnheit der Japaner, alle Unterlagen zu stapeln!"



Einmal "Full Monty"...



Man betrachte diese Helme, scrolle dann ein wenig nach oben zu den Insekten, dann wieder runter, dann wieder rauf. Man wiederhole den Vorgang, bis man herausgefunden hat, worauf ich hinauswill...



Im folgenden Bild sehen wir von oben nach unten eine 4er, eine 6er und eine 8er.



(Bezieht sich auf die Anzahl der Japaner, die zur Bedienung der Gewehre notwendig sind...)

Ein kurzer Blick vom Turm des Schlosses...



... und in den Burggraben, wo sich ein paar Rehe hineinverirrt hatten. Diese Tatsache blieb von handzurrender Begleitung nicht gänzlich unbemerkt, wie uns ihr Gehirn auch deutlich wissen ließ... im Rahmen eines exocytischen Mechanismus, bei dem durch die Fusion der Vesikelmembran mit der Membran der präsynaptischen Nervenendigung die Neurotransmittermoleküle in den synaptischen Spalt gelangen, durch den sie zu den Rezeptoren des postsynaptischen Neurons diffundieren, veranlasste der optische Reiz, der von ihrem Auge aufgenommen wurde, ihren Sprechapparat dazu, sämtliche Sinneswahrnehmungen in Worte zu fassen: "Reh! Reh!"

Interessanterweise findet dieser Prozess bei nahezu allen Japanern (und auch zahlreichen Koreanern) fast immer derart statt, daß alle Wahrnehmungen und die damit verbunden Gedanken in Worte gefasst werden müssen... ("Hell! Hell!", "Kalt! Kalt!", "Auto! Auto!") Weiterhin handelt es sich dabei, wie an den aufgeführten Beispielen leicht ersichtlich, zumeist nur um einfache, hypotaktische Aussagen.





Diese "Fußnote" begeistert mich in vielerlei Hinsicht. Allein das Wortspiel! (Zur korrekten Verwendung des Begriffs: Wikipedia: Footnote) Aber auch die Tatsache, daß man die Stufe überhaupt bemerken muß, um die "Fußnote" zu erblicken...



Wortspiele sind ohnehin wohl sehr beliebt (sei es nun absichtlich oder aus Versehen / Unwissenheit). So hatten wir im Nagoya Castle Tower sogar Zugriff auf den "Kowa View-te-ful", einen "fully technetolonic viewer". Da sieht man es einfach wieder, warum Japan eine Weltwirtschaftsmacht ist! Sie sind uns nicht nur in Sachen Technologie voraus, sondern auch in der Technetolonogie!!!



Ich habe mich dann doch an eines der konventionellen Ferngläser gehalten. Leider waren diese nicht so sehr für meine Körpergröße konzipiert... (ich stand NICHT am Modell für Kinder!)