Samstag, 21. Juli 2007

Die "Templer"

Morgens sind wir gestartet zum etwa 50 km entfernten Gyeongju, um dort eine ausgiebige Tempeltour zu veranstalten. Da sich aber keiner von uns dort auskannte, war das erste Ziel der Etappe die Gyeongju City Hall, um sich dort mit Infomaterial einzudecken.



Dort stürmte uns beim Verlassen der City Hall ein etwas beleibterer Koreaner mittleren Alters hinterher und fing an, meine Begleiter im Wortschwall zu ersäufen. Dabei deutete er zwischendurch immer wieder auf mich und brachte wohl in Erfahrung, dass ich ein togil-saram sei. Daraufhin wendete er sich mir zu, zeigte mit dem Finger auf mich und sprach: "Kommeng talle wu!" Mein verwunderter Blick und die hochgezogenen Augenbrauen führten dazu, daß er sich lachend abwendete und wieder meine Mit"templer" ohne Atempause unterhielt. Nach diesem Zwischenspiel (und nachdem der Protagonist die Bühne verlassen hatte), sagten die anderen etwas zu mir, was ich an dieser Stelle der potentiellen Jugendgefährdung wegen nur mit "das war ein Wichtigtuer" übersetzen möchte.

(Seine Anrede an mich sollte wohl "Comment allez-vous?" heißen... das Französisch klingt hier aber noch grauenvoller als Englisch...)

Eine kurze Strecke mit dem Auto weiter, begaben wir uns zu Fuß auf einen Berg, um Erleuchtung zu erfahren (oder so ähnlich).



Dort standen wir vor dem Baegleulsa Daeungjeon, einem Tempel der Buddhisten. (Ich habe die Transkription nach der Jahr 2000-Konvention verwendet. In einer Mischung aus McCune-Reischauer und anderen Konventionen findet man ihn unter dem Namen Baengnyulsa Daeungjeon.)



Während des Aufenthaltes konnten wir dem Klappern der mok-tak und den buddhistischen Sutren lauschen, welche hier überall über PA-Boxen den umliegenden Wald beschallen.



Die Steinhaufen, die zuvor auch schon beim Bulguksa Tempel zu sehen waren, sind eine gute Möglichkeit, nicht erst lange auf Sternschnuppen warten zu müssen. Man nehme einen Stein, balanciere ihn auf einen der vorhandenen Steinhaufen und wünsche sich etwas. (Was allerdings passiert, wenn der Haufen dann umkippt, konnte mir nicht erklärt werden.)



Wieder ein Stück weiter besichtigten wir die 3-stöckige Bunhwangsa Steinpagode.







Das Cheomseongdae Observatorium ist etwa 640 AD gebaut worden und damit das älteste Observatorium Ostasiens. Das im Bild zu sehende Observatorium ist jedoch ein Replikat, das Original wurde Stück für Stück abgetragen und in einem Museum wieder aufgebaut.



Zum Schluß der kulturellen Tour hatten wir noch eine nahegelegene konfuzianische Schule besucht, die Gyeongju Hyanggyo.





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