Freitag, 13. Juli 2007

Strange new sounds

Der koreanische Knigge gestattet viele Dinge, die andernorts verpönt sind. Ebenso gelten aber nach unseren Maßstäben als zulässig anzusehende Gebaren als absolut unanständig. Das Schlürfen der Suppe und das genüßliche Rülpsen am Tisch lassen die Anwesenden nicht einmal kurz aufblicken. Hingegen sollte man das Putzen der Nase nach Möglichkeit unterdrücken. (Zumindest findet man diesen Hinweis in so ziemlich aller Literatur. Tatsächlich aber ist dies nur in Gegenwart älterer Menschen u.U. richtig. Die junge Generation stört sich daran kaum oder gar nicht, auch wenn ich hier noch nie jemandem bei Tisch die Nase putzen habe sehen können. Dies liegt aber wohl größtenteils an der Gewohnheit, die sich aus dieser alten Tischsitte bei allen Koreanern eingeprägt hat. Wenn man also nicht wie ein Elefant trötet, ist es kein Problem, auch bei Tisch kurz die Nase zu putzen, was nach dem Verzehr von Kimchi und diversen anderen Gerichten schnell notwendig werden kann.)

Eine andere besondere Angewohnheit, derer ich nun täglich im Büro deutlicher Zeuge werden darf, als ich eigentlich vorhatte, beschäftigt sich mit der Mundhygiene. Leider befindet sich mein Büro direkt neben der Herrentoilette, bei der aus mir unerfindlichen Gründen (vermutlich der Zeitersparnis) die Tür weggelassen wurde. Man führe sich dies an den Photographien vor Auge:





Nebenbemerkung: Steht man im ungünstigen Winkel an einem der Pissoirs, gestattet man so dem Rest der Belegschaft einen recht ungehinderten Blick auf das beste Stück. (Dies führt zur zweiten Theorie der weggelassenen Tür, nach welcher die Architektin des Gebäudes...)


Jedenfalls komme ich so in den vollen Genuß des üblicherweise nach dem Geschäft durchgeführten Röcheln und Rotzens, um den unleidigen Geschmack des vorangegangenen Essens ins Waschbecken zu spucken. Das Spucken findet jedoch auch außerhalb statt, und so muß man schon ein wenig auf den Boden schauen beim Verlassen der Häuser...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gewohnheiten sind sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man diese nicht gewohnt ist.

Darkman hat gesagt…

Konfuzianische Weisheiten von Glucke! Scheinbar schlägt der asiatische Geist über den Blog sogar bis nach D über...

Anonym hat gesagt…

Hallo Oli, da kannste mal sehen, wie gut es mir geht. Obwohl, manchmal zitiert Glucke fernöstliche Weisheiten, die mir sehr transzendental und sehr unverständlich scheinen, wie "Mach den Klodeckel runter!" oder "Vergiss nicht, die Haustür abzusperren!"