Samstag, 7. Juli 2007

Es ist vorbei

Schluß mit lustig, jetzt fängt der Ernst an!

Nach der einführenden Kulturtour quer durchs Land war es für mich nun soweit! (Die anderen in der Gruppe hatten einen Tag mehr Schonfrist, aber auch nur, da sie bis nach 소울 zurückfahren mußten...) Ein Mitarbeiter meines Gastinstitutes sammelte mich im Gyeongju auf und brachte mich am Samstagnachmittag zu meinem Appartment im Gästehaus des Pohang Accelerator Laboratory... leider...

War die erste Woche gespickt mit Super Deluxe 4 bis 5 Sterne Hotels (die Sterneeinteilung scheint je nach Webseite und Reiseführer zu differieren), so erwartete mich nun eine scheinbar durschnittliche Bleibe für die kommenden 7 Wochen.

Hier die Auffahrt zum Wohnblock, an dessen Ende die Hauseingangstür zu meinem Appartment liegt. Das Wohnviertel ist direkt gegenüber der POSTECH, allerdings auch in der unbelebtesten Gegend dieser Stadt (in der "nur" eine Million Einwohner leben, von allen Koreanern aber immer als "semoooooll siti" bezeichnet wird).



Da steht es nun, mein Wohnhaus.



Kein Lift, aber es ist nur der 4. Stock (also genaugenommen der 3., hier wird das Erdgeschoß bereits als 1st floor bezeichnet).



Ein Blick von innerhalb auf die Eingangstür (die im allgemeinen nicht abgeschlossen wird, wenn jemand zu Hause ist und sich dann per Drehknauf von jedermann öffnen läßt).



Der Schuhschrank,



das Wohnzimmer



mit Ess- und



Computertisch. Man beachte auch die gigantische Klimaanlage auf der rechten Seite. Diese kosten selbst hier mit 1.200.000 Won (etwa 1.000 Euro) ein Vermögen, sind aber wirklich überall anzutreffen. Selbst wenn der Rest der Einrichtung zu wünschen übrig lassen könnte, eine solche Klimaanlage (von Samsung, LG oder anderen) ist immer vorhanden!



Die komplett leere Küche, abgesehen von vier Trinkgläsern, deren Schränke derart vermodert riechen, daß ich hier nichts lagern werden möchte. Der Kühlschrank scheint allerdings relativ neu zu sein (und daher recht "unbefleckt").



An Glucke: Wäre das nicht DIE Dunstabzugshaube fürs neue Häuschen? Der Küchenschrank darüber ist so verklebt durchs Fett, daß sich die Türen nur unter Anstrengung mit Gewalt hätten öffnen lassen...



Die hiesige Abflusstechnik unter dem Spülbecken. Auch wenn mir von den ingenieurstechnisch vollkommen versierten Familienmitgliedern immerzu zwei linke Hände zugesprochen werden, so glaube ich, daß die Konstruktion im kuscheligen Zuhause in D geringfügig fachmännischer erfolgt ist.



Die Wasseraufbereitungsanlage - oder: "drink or die"! Das Wasser aus den Leitungen ist entweder derart verseucht mit allen mikroskopischen Spezies, die die Natur zu bieten hat, oder durch die Reinigung in den Klärwerken derart mit Chlor versetzt (man riecht es deutlich), daß die unaufbereitete Zuführung als Nahrungsmittel mit Sicherheit Konsequenzen nach sich ziehen würde. (In Seoul jedoch war der Chlorgeruch hundertmal stärker ausgeprägt... Londoner Verhältnisse hier.)



Das "Atrium" mit Klimaanlagenauslaß.



Der Feuchtraum mit Toilette, Waschbecken und



Dusche. Der Wasserdruck hier entspricht einem plitschernden und plätschernden Bächlein, wie es lustig durch die Landschaft rinnt. (Seufz! Ich hasse sowas... ich brauch' eine richtige tägliche Dusche!)



Zu guter letzt ein Blick in mein Zwei-Bett-Zimmerchen (das ist in Anbetracht der Abwesenheit von jeglichen Schränken in den Zimmern nur von Vorteil)





und auf den Schimmelbelag, der wohl wegen der in die Hauswand dringenden Feuchtigkeit sich so langsam in der ganzen Wohnung breitmacht. Ob dies nun oder die Unmengen des Kimchi-Verzehrs (und der anderen Köstlichkeiten, die allesamt mit Chilli... dem RICHTIGEN Chilli gewürzt werden) der Grund für meine das gesamte Wochenende andauernde Unpäßlichkeit waren, werde ich wohl letztens nie erfahren. Ein Dank jedoch an mein Frauchen und meine Eltern, die mich in weiser Voraussicht ausreichend mit passender Medizin ausgestattet hatten!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

solche Behausungen gibt es auch in Deutschland, da mußt auch gar nicht lange suchen. Das Wohnzimmersofa und der Eßplatz sowie das Bett sehen doch recht brauchbar aus.

Für das Duschen mußt halt die doppelte bis dreifache Zeit einplanen oder eine Gieskannendusche basteln, die hat dann mehr Wasserdruck als die Handbrause hergibt.

Melvin hat gesagt…

Komme gerade aus dem Kurzurlaub und finde sooooviele Einträge von dir. :)
Wirklich nett mit den ganzen Bildern.

Ich würde mal Fragen ob der Schimmel "normal" ist.
7 Wochen mit Schimmel ist nicht so gesund.

Darkman hat gesagt…

@Glucke: Die Kamera ist halt einfach gut... in natura sehen auch Wohnzimmer und Eßplatz geringfügig anders aus...

Die Gieskannendusche klingt natürlich hervorragend, allerdings ist die Decke so niedrig, daß ich+Kanne überm Kopf im Fußboden des Appartments über mir stecken würden...

@Melvin: Tjaaaaa... hab halt mal a bisserl Zeit gefunden ;) Nur nett? Will doch nur einen Kompromiss zwischen optischen Eindrücken und zuviel erschlagendem Text finden...

Die Schimmelgeschichte hat sich schon geklärt, das folgt noch in den nächsten Einträgen (denn ich hinke noch immer deutlich hinterher... aber mehr als zwei, drei Postings auf einmal führen sonst dazu, daß nicht alles gelesen wird, oder?